making of: Jetzt erst recht

Im Jahr 2006 bereiste Eva-Maria Ferber die USA. In Californien auf der Fahrt durch die Wüste zwischen Las Vegas nach Los Angeles fielen ihr die vielen überdimensionalen Werbeplakate auf, die für ein Musical mit dem Titel „Menopause“ warben. Es waren alte Plakate, das Stück war bereits abgespielt, aber die Idee war geboren, dieses Thema zu bearbeiten.
Mit „Jetzt erst recht“ liegt das Ergebnis echter Teamarbeit vor. Denn auch beim Thema Wechseljahre sollte in dieser Eigenproduktion des Theaters „dolce vita„ der Witz und die Komik nicht zu kurz kommen. Also wurde Frank Zollner, Köllner Kabarettist, Autor und Schauspieler mit der Verfassung eines Stückes beauftragt, weil er bei zahlreichen Auftritten im „dolce vita“ seinen Sinn für punktgenaue Komik bewiesen hatte.
Allerdings ist das Klimakterium eher ein Frauenthema und es wurde klar, dass für einen Mann ein tieferer Einstieg in die Vorgänge nicht einfach ist. Deshalb überarbeitete Eva-Maria Ferber den gesamten Text noch einmal. Insbesondere der 2. Akt und die Äußerungen der Gertrud im 1. Akt stammen größtenteils aus ihrer Feder. Dabei arbeitete sie in einer Art Kreativteam eng mit der Lyrikerin Heike Molitor aus Höxter zusammen, die Textpassagen überprüfte und immer wieder behutsam Akzente setzte und an feinen Stellschrauben drehte. Das Gedicht „Wechselweise“ und einige Liedtexte sind ihr Werk. Um das Ganze „rund“ zu machen, wie der Theatermensch sagt, war schlussendlich die dramaturgische Bearbeitung durch Götz Lautenbach aus Göttingen unerlässlich.
Tja, und dann waren die Worte da und mussten zum Klingen gebracht werden und auch das ist dem bewährten Team Wolfgang Ferber und Jörg Lamster wieder einmal gelungen. Die musikalische Bandbreite reicht vom Schlager über den Blues bis zum Hardrock, und auf die große Schlussballade darf der Zuschauer gespannt sein. Bemerkenswert dabei ist, dass die gesamten Kompositionen und Arrangements von den beiden in nur 21 Tagen produziert wurden.
Dass Reisen bildet, ist ja bekannt, dass es aber auch Theaterstücke beeinflusst, hat sich bei einer weiteren Reise nach Thailand herausgestellt. Schon länger hat Eva-Maria Ferber gute Kontakte dorthin. Im Februar 2009 hat Ferber einen Teil der Kostüme persönlich in Thailand erstanden. Tagelang war sie mit ihrer Agentin Pimpila Srisothonlamas in Bangkok unterwegs, um sich Kleider mit Perlenbesatz vorführen zu lassen und aufwändigen Kopfschmuck und Federboas auszusuchen.


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